Montag, 21. April 2014

2014-04-21
Letzter Eintrag im Reiselogbuch, letzter Abend in Japan...
Meine Schuhe sind am Ende und haben hier innerhalb von 3 Wochen über 3 Marathons hinter sich gebracht. Morgen lass ich sie hier im Schuhschrank, mal sehen, ob sich noch einer darüber freut...durchweichen tun sie auf jeden Fall schon, aber meine Socken nicht mehr.^^

Einen schönen Garten haben wir uns noch angesehen... nämlich 'den mit der roten Brücke', Koishikawa Korakuen. Ein schöner Garten, mit Seen mit Schildkröten und vielen Karpfen, ein paar Hügeln und einer schönen photogenen roten Brücke wie auf einem Wallpaper.


 Und natürlich der Vollmondbrücke, die wie in der Beschreibung beschrieben einen Vollmond mit der Spiegelung im Wasser bildet.
 Auch schöne Blüten gab es hier und man kann auf dem Bild einen Volkssport der Japaner erkennen... schöne Blüten aus dem besten Winkel fotografieren. Auch bei den blühenden Kirschbäumen konnte man immer einen Schwarm um jeden Baum umherfotografieren sehen.
 Auch unser anpassungsfähigster Mitreisender, tat aber auch nichts dagegen, aus der Masse der Einheimischen herausstechen zu wollen. Aufgrund dessen hatte er auch ganz schnell den Satz auf Japanisch, 'Ich kann kein Japanisch', gelernt. Etwas stören würde es mich schon, wenn ich ständig nach meiner Punktekarte gefragt werde beim Einkaufen... :)


 Egal, die Blüten waren aber auch schön... :)
 
 Und der Schildkröte hat's auch gefallen.
 Der Park wurde etwas saniert und dabei ist mir die von allen angepriesene Hierarchie direkt ins Auge gestochen... ich denke aber in unseren Arbeitsverantwortlichkeiten spiegelt sich Ähnliches wieder.
Nummer 1 tut wirklich was, Nummer 2 schaut zu, Nummer 3 tut aktiv durch Anweisungen, Nummer 4 trägt wichtige Informationen für den Arbeitserfolg und wer außer Nummer 5 könnte denn die ganze Verantwortung überhaupt schultern.

 Danach sind wir noch kurz etwas im Don Quichote stöbern gegangen und ich hätte mir fast einen kleinen Rucksack gekauft, um den ganzen getrockneten Fisch und den noch gefrorenen Thunfisch im Handgepäck heil nach Hause zu bekommen...
 Zufälliger Weise sind wir auch noch am Tokyo Tower etwas näher vorbei gekommen und haben alles gesehen, was man denke ich davon sehen muss. Interessanter war, dass wir auf dem Weg an einem Dönerladen einen Stuttgarter Türcken kennengelernt haben, der (deutsch-) türckischen Döner in Japan verkauft. Ich hab's doch gewusst.

 Zu Mittag haben wir aber trotzdem Japanisch gegessen, denn Döner hab ich in Nürnberg wieder genug... deswegen Tempura (Frittiertes) mit kalten Nudeln und es war auch ohne Knoblauchsoße sehr lecker. :)
 Am Abend konnte ich alle aber noch mal  vom Inder überzeugen und keiner war enttäuscht dafür aber jeder satt. Außer Minh. Der bekommt aber sowieso immer noch sein Reisbällchen nach dem Essen... :)
 Und zu guter Letzt haben wir noch bei Nacht den Tempel, den wir schon tagsüber gesehen hatten bei unserem ersten Aufenthalt in Tokyo, nochmal besichtigt. Und wenn kaum Menschen da sind und dieser so herrlich erleuchtet ist, wirkt alles noch ein wenig ehrwürdiger, als es das zuvor schon tat.

 ...und so steh ich hier mit einem Schirm (weil es regnet) unter einer Riesenlaterne (weil halt...) und bin am Ende meines Reisetagebuches angekommen und freue mich, dass doch über 1000 Zugriffe darauf  verzeichnet wurden. Und Google hat sogar mitgeschrieben wer, wann, von wo und mit was darauf zugegriffen hat. Und ich wünsche mir, dass beim nächsten mal, wenn ich so was schreibe bitte auch noch die persönlichen Daten statistisch erfasst werden und zudem auch wieviel und was genau gelesen wurde.^^
 Bedanken möchte ich mich zuerst bei meiner Mama, die mich immer wieder dazu ermutigt hat den Blog weiterzuschreiben und natürlich auch bei...

Sebastian

...und...

Minh

...die beide dazu beigetragen haben, dass ich überhaupt etwas zu berichten hatte. Auch bei allen, die wir getroffen und kennengelernt oder auch nur getroffen haben, möchte ich mich bedanken für einen sehr schönen über 3-wöchigen Trip nach Shanghai und Japan!

Zuletzt bleibt mir nur noch zu schreiben, dass es wunderschön war und es nur weiter zu empfehlen ist solch ein traumhaft schönes, vielseitiges und komplett anderes Land mit so vielen netten, freundlichen, nicht nervigen, höflichen und ehrlichen Menschen zu besuchen!

Und ich mein... zahme Rehe am Strand... braucht man da noch was sagen?!^^

Sonntag, 20. April 2014

2014-04-20
Finally...
Nun habe ich sogar eine kleine Figur unter Tausenden, die man hier zu jedem möglichen Anime und sonst noch was kaufen kann, gefunden, die ich dann doch als Souvenir mitnehmen möchte und als Erinnerung an... 'visiting naruto's home'. :)

Morgen ist der letzte volle Tag, den wir in Japan verbringen und auch heute und gestern sind uns schon fast die 'müssen wir unbedingt noch sehen'-Sehenswürdigkeiten ausgegangen. Nicht so, dass man hier nichts angucken kann...man könnte Tage damit verbringen in einer einzelnen Einkaufspassage sich ohne Plan zurechtfinden zu wollen oder auch nur dessen Lichter bei Nacht zu zählen. Aber insgesamt haben wir schon viele Schreine, Tempel, Gärten, bunte Straßen und vieles mehr gesehen, dass man gar nicht mehr weiß, was wir denn sonst noch besuchen müssen... doch wir haben trotzdem noch ein paar interessante Spots gefunden.

Zum Beispiel sind wir schnell mal bei Shibuya aus der Metro gestiegen um den Inbegriff eines treuen Hundes, namens Hachiko, der Jahre auf seinen nicht wiederkehrenden Herren wartete und deswegen in Form einer Statue geehrt und verewigt wurde zu sehen... aber wer naturalistische Kunst, zu der auch die Bildhauerei gehören kann, mag und erwartet, wird enttäuscht. Den Hund hätte ich auch in dieser Form kneten können. Hier gibt es weit schönere Skulpturen oder aber er hat sich schon etwas abgenutzt.

 3 Haltestellen weiter kommt man zum kostenlosen Blick über die Stadt vom 45. Stockwerk aus, wenn man wie wir in das Tokyo Metropolitan Gouvernement Building geht.
 Aber auch von unten sieht schon alles winzig aus...^^
 Doch von oben hat man einen schönen weiten Blick über die Stadt, und ich hoffe ich erzähle keinem was Neues, wenn ich sage, dass dieser umso weiter ist, je besser das Wetter. Aus diesem Grund kann man die Stadt zwar gut sehen (rechts auf dem Bild Meiji-Schrein / Yoyogi-Park), ...
 ...aber den Berg Fuji, der eigentlich dahinter ist, war heute wohl verreist.
 Außerdem: Taxis haben die Rückspiegel weiter vorne am Auto (dies gilt als heutiges 'Spacials in Japan').
 Nachdem wir uns noch einmal den Yoyogi-Park von oben angesehen hatten, sind wir auch noch einmal hin, um ein paar Cosplayer zu suchen, die sich eigentlich in der Gegend des Harajuku-Bahnhofes tummeln sollten. Am Eingang des Parkes aber hatten sich rhythmisch trommelnde Japaner und eine jodelnde Japanerin zu einer Art 'Dance-in' getroffen, was genauso wie die sich seltsam zu Rockmusik bewegenden Rockabillys zu einem Mischgefühl führt. Ich beschreibe es mal so: Es ist cool und lustig was die machen, aber irgendwie schämt man sich fremd...
 Im Park verteilt sorgen viele für Unterhaltung in Form von Musik, Schaustellereien,...
 ...Seifenblasen,...
 ...oder tanzen nur für sich selbst. Die einen mit Kopfhörern neben den anderen mit Lautsprechern. Jeder kommt raus und lebt öffentlich seine Hobbies.
 ...oder macht irgendwas...was ich auch noch nicht so begriffen habe, was das soll. Aber sie haben sich für jedes Foto bedankt und haben eine youtube-Channel, der auf dem Karton steht.
 Und da wohl die Chinesen genauso wenig Cosplayer gesehen haben wie wir erwarteten, haben die sich wohl einfach so verkleidet...

 Und natürlich hat es uns nochmal durch die verrückte bunte Takeshita Straße getrieben und durch deren Nachbarschaft, durch welche es einfach nur schön ist zu laufen und sich die Leute anzugucken und ein, zwei Cosplayer einmal zu entdecken...
 Bonbons machen die da auch...aus gefärbter und aromatisierter Zuckermasse wird hier ein Hello Kitty Bonbon geformt, welches durch Ziehen und Kleinschneiden am Ende nur noch 0,5 cm im Durchmesser ist. Da könnt ich stundenlang zusehen...
 Nach der nächsten Einkaufspassage, dem nochmal 5 Stationen weiter weg liegendem Nakano Broadway Mall, in welchem ich den anfänglich gezeigten Naruto erstanden habe, sehen wir doch noch einen sehenswerten Cosplayer in marineartiger Schuluniform...^^
 So, das war's. Draußen regnet's und ich poste noch schnell meinen vorletzten Blogeintrag aus Japan... frohe Ostern nochmal!^^

Samstag, 19. April 2014

2014-04-19
Eintrag 19, Tag 20 unserer Reise...

Zu Specials in Japan. Naja, alles ist irgendwie speziell.
  • Man bekommt für alles eine Tüte, auch wenn man nur einen Softdrink im Supermarkt kauft. Da werden sogar die beiden Tütenhenkel ineinander gedreht, dass man direkt in die Tasche schlupfen kann.
  • Jeder Bahnhof hier ist sauber und ein tolles einzigartiges Bauwerk, was weit mehr als 3 Läden beinhaltet. Wir haben bisher 15 besucht. Keiner war auch nur ansatzweise zu bemängeln.
  • An Bahnsteigen sind Linien und Muster aufgemalt, dass man weiß, wo man sich anstellen muss. Es sind Pfeile auf den Treppen, damit man nicht in den Gegenverkehr läuft.
  • Ampeln piepen oder spielen Melodien, damit der Fußgänger weiß, wann er loslaufen muss. Längs sind's andere Melodien als quer...und wenn man einfach losläuft, ohne dass es rot ist, laufen die anderen einfach hinterher. Machen wir aber auch schon. Deswegen ist das auch strafbar hier und steht sogar im Reiseführer, dass man das nicht machen soll...
  • Überall stehen Karten herum, die in der Richtung aufgehängt wurden wie man darauf kuckt... nicht Nord-Süd ausgerichtet.
  • Hokaido spricht man nicht Ho-ka-i-do aus sondern Ho-kai-do.
  • Es gibt Brötchen mit Kartoffeln oder Brötchen mit Nudeln drin.
  • Alles gibt es auch in grün mit Grünteepulver-Geschmack (Matcha).
  • Es gibt halbe Toasts mit Honig und Eis...
  • ...und vieles mehr... :)
...und auch Baumkuchen haben sie für sich entdeckt, womit wir auch gleich schon beim heutigen Tag wären. Ich hab mir heute früh mal einen gegönnt. Ein Stück auf jeden Fall. Der Minh hat geminht, dass es auch herzhaften Baumkuchen geben soll. Das aber dann in China. Mit Schinken und so...egal. Meiner war mit Erdbeere und Milch.
 Nach diesem fast schon deutsch anmutendem Frühstück ging's weiter mit dem Zug (da wir noch einen Tag das Japan Rail Ticket hatten) nach Yokohama und zu unserer Meinung nach der einzig besuchsbedürftigen Sehenswürdigkeit, dem Ramen-(dieses wichtige und berühmte Nudelsuppengericht)-Museum.
Aber anscheinend lagen wir falsch... es gibt nur ein Raumen-Museum...
 ...welches wir uns trotzdem ansehen.
 ...und auf dem Museum steht wirklich Raumen-Museum. Vielleicht heißt es ja auch so, aber sich selbst sind sie da auch noch nicht ganz so einig, denn auf allen Flyern im Museum heißt es doch wieder Ramen. Wir sind uns dann doch sicher, dass es das richtige Museum ist, da die Suppenschüsseln an der Wand doch sehr verdächtig sind.
 Es ist aber kein gewöhnliches Museum... im Erdgeschoss ist ein Souvenir-Laden. Das ist noch Standard. Aber im ersten und zweiten Kellergeschoss ist eine kleine Stadt vom Anfang des 20. Jahrhunderts hineinstilisiert worden mit 7 Ramen-Restaurants, einem kleinen Veranstaltungsplatz und  kleinen Gässchen außenherum.

 ...wo wir dann natürlich auch essen. Das Zahlen ist noch etwas anders als bei uns, denn hier wählt man am Anfang an einem Automaten die Suppe, bezahlt und wartet dann mit der Quittung weiter in der Schlange und wird anschließend irgendwann aufgerufen.
 Und es gibt sogar eine Ramen-Zeitung in welcher steht, wie sich Ramen von seinem chinesischen Ursprungsgericht abhebt: Der Fond des Ramens ist nämlich nur für Ramen gedacht, in China verwendet man diesen auch noch für weitere Gerichte...^^ Krasser Unterschied. Da wäre ich nicht so schnell drauf gekommen, aber sie hatten ja 20 Jahre Zeit sich einen zu überlegen, denn so alt ist das Museum schon. Und Ramen ist schon seit der letzten Öffnung Japans im Jahre 1859 eingewandert...
 ...und überall schmeckt es ein wenig anders.
 Wieder zurück nach Tokio und zum Imperial Palace Palastgarten innerhalb von 20 Minuten hingeshikansent, dürfen wir angenehmer Weise feststellen, dass nicht wie vor 2 Wochen 100.000 Japaner den selben Plan wie wir fassten und den Park besuchen wollen.
Dies hat nun beim Zweiten Mal geklappt, aber ich bin nicht wirklich überzeugt von dem was wir sehen. Da gibt es spektakulärere Parks hier...


 Und dann geht's weiter zur Kappabashi Dougu Street, in welcher man alles für den Haushalt und Restaurantzubehör erwerben kann und ich wollte mir eine Suppenschüssel kaufen. Die passenden Essstäbchen hatte ich sofort gefunden... nur passen die leider nicht in den Koffer.
 ...und das Besteckregal sieht hier auch etwas anders aus als bei uns.
 Schön anzusehen waren noch die Plastik-Imitate, welche viele Restaurants in ihrer Auslage-Vitrine präsentieren, um dem vermeidlichen Kunden zu zeigen, was es denn hier leckeres geben könnte... :)
 
 Auch die Antiquitäten-Läden sehen hier etwas anders aus... und netterweise darf man alles ohne zu fragen anfassen. Und der Besitzer hat mir einfach mal ein scharfes Wakizashi (kleines Schwert der Samurai), dass ich nur angesehen hatte, in die Hand gedrückt, aber dann doch aufgepasst, dass ich nicht ausversehen Seppuku (rituellen Suizid) begehe.

 Nach einer original belgischen Spezialität, der Matcha-Waffel...
 ...gönnen wir uns noch die japanische Version der 'original' türkischen Spezialität, nämlich einen Döner. Der schmeckt etwas nach Curry, aber sehr gut.
 Und dann gehen wir noch kurz nach New York und der Minh macht ein schönes Bild von mir vor der Freiheitsstatue, die vor der Rainbowbridge steht, welche eigentlich zum Strand-Stadtteil von Tokio, Shinagawa, führt. Diese versperrt auch etwas die Sicht auf einen der vielen Türme in Japan, die dem Eiffelturm nachempfunden wurden.

 Nach 3 kleinen Erbsen im Disney-Laden in einem der Malls hier neben dem Fuji TV Headquaters...
 ...passieren wir noch eine Treppe, bei welcher es sicherlich schwierig ist das obere Ende ohne epileptischen Anfall zu erreichen, da sich die Treppen-LED-Beleuchtung ständig ändert.
 Außerdem weiß ich jetzt auch, wo die ganze Weihnachtsbeleuchtung aus christlichen Breitengraden den Frühling verbringt.
 Und schon sind wir am Ziel unserer Reise angekommen... der Gundam-Statue.
 Und weil sie so schön ist nochmal:
 Diese hält sogar ein wahres Spaktakel der modernen Maschinenbaukunst für uns bereit, denn sie dreht um 19:30, 20:30 und um 21:30 dreimal kurz ihren Kopf von links nach rechts und zurück. Dabei sprüht Wasser aus ihren Düsen und der ganze 'Roboter' blinkt wild vor sich hin derweil an die Fassade der Mall dahinter ein 10-minütiger Anime projeziert wird.
Dann noch schnell einen japanischen Crêpes...

 ...und bis morgen. Schon mal frohe Ostern von hier aus, denn wir haben hier schon Sonntag!

Und an dieser Stelle möchte ich mich auch von unserem gut ausgenutztem Japan Rail Pass verabschieden, dessen Gültigkeit heute ablief und der insgesamt ein Muss für jeden ausländischen Touristen ist, denn er spart viel Geld und verlockt dazu viel anzusehen!